Raumstationen

Im Allgemeinen beschreibt der Begriff Raumstation eine bewohnte oder bewohnbare extraplanetare Einrichtung, die antriebslos in einem stabilen Orbit liegt. Gerade Stationen in niedrigen Orbits oder auf den Lagrange-Punkten besitzen üblicherweise Triebwerke zur Lagekontrolle und Positionsstabilisierung.

1. Bauformen

1.1. Torus- oder Ringstation

Es ist wohl die am weitesten verbreitete Variante für Raumstationen, der rotierende Ring mit Pseudoschwerkraft durch die Zentrifugalkraft. Auf die eine oder andere Weise wurde dieser Habitattyp von jeder raumfahrenden Spezies entwickelt. Während es auch kleinere, schnell rotierende Stationen gibt, sind die meisten Einrichtungen der etablierten Spezies in einer Größenordnung von eintausend bis zweitausendfünfhundert Metern im Durchmesser. Mit einer Rotationsgeschwindigkeit von einer Umdrehung alle fünfzig bis hundert Sekunden liegt die simulierte Schwerkraft abhängig von der genauen Rotationsgeschwindigkeit und Größe der Station zwischen 0,5 und 1g. Gerade bei sehr kleinen Einrichtungen kann die seitliche Corioliskraftwirkung unangenehm auffallen.

Der klassische Stanford-Torus mit seinem opulenten Freiluftraum und gewaltigen Fensterfronten ist zwar durchaus vertreten aber eher selten. Die überwiegende Zahl der Stationen verfügt als Ringstation über eine effizientere Raumnutzung.

Es gibt durchaus Stationen mit mehreren Ringen auf einer Achse. Ringstationen verfügen häufig über umfangreiche Industrie-, Werft- oder Hafenanlagen die nicht rotieren und eine 0-G Arbeitsumgebung bieten.

1.2. Zylinderstation

Im Prinzip nimmt man einfach eine Ringstation, aber man macht sie länger, verschließt die beiden Enden und füllt den kompletten Hohlraum mit einer atembaren Atmosphäre. Dann macht man sich die Mühe und erschafft im Inneren eine künstliche Biosphäre, Wälder, Felder, Gewässer, Ortschaften - ganz ehrlich die wenigen existierenden Zylinderstationen in den Kernwelten und im Hyperion sind wirklich beeindruckend, doch die Kosten-Nutzen-Bilanz im Vergleich zu einer klassischen Ringstation erklärt mit Sicherheit, warum es nicht besonders viele von dieser Bauart gibt.

1.3. Schaftstation

Diese durchaus verbreitete Bauform von Raumstationen nutzt den Umstand, dass übereinander gestapelte Fergusson-Generatoren einen stabilen Gravitonfluss erzeugen. Diese Stationen sind oft zylindrisch gestaltet, oder haben einen polygonen Grundriss. Es handelt sich bei derartigen Stationen sozusagen um Hochhäuser im Weltraum.

Da sich das Schwerkraftfeld in seiner seitlichen Ausdehnung sehr präzise formen lässt, befinden sind 0-G Einrichtungen wie Hangars oder Dockeinrichtungen üblicherweise an Auslegern. Die Alpha-Sektion, sowie die späteren Erweiterungen der Beta-, Gamma- und Delta-Sektionen von Alpha-Ganimed sind wohl das Referenzbeispiel für eine Schaftstation.

1.4. Asteroidenstation

Hierbei handelt es sich nicht direkt um eine Bauform, sondern eher eine Klasse von extraplanetaren Einrichtungen. Tunnel und Hallen im Inneren eines Asteroiden werden versiegelt, erhalten eine Atmosphäre und werden zu einer Station ausgebaut. Häufig entstehen derartige Einrichtungen im Rahmen von Bergbauoperationen. Die Schwerkraft wird auch hier über Fergusson-Generatoren erzeugt.




Letzte Änderung am 20.4.2021 um 15:03:08 Uhr von Eric