Beldara (Mircia VI)

Beldara ist eine extrem wasserreiche Schneeballwelt. Über 90% der Oberfläche sind ganzjährig von Eis bedeckt. Schneefall stellt die häufigste Form von Niederschlag dar.
Nur auf einem Streifen von etwa +/- 10° um den Äquator steigen die Temperaturen zeitweilig über den Gefrierpunkt. In diesem Bereich findet man naturgemäß die Hauptstadt und den größten Raumhafen Heavenspire sowie die größeren urbanen Zentren des Planeten.
Außerhalb dieser Zone finden sich dauerhafte Siedlungen nur in den sogenannten Wärmeoasen - durch die starke Tektonik des Planeten entstandene heiße Quellen die unter den richtigen Bedingungen in geschützten Tälern und Senken für durchaus annehmbare Temperaturen und sogar lokale Flora und Fauna sorgen.
Hier finden sich auch zahlreiche ganz unterschiedliche beeindruckende Phänomene und Biome, die einen Blick auf ein eisfreies ozeanisches Paradies preisgeben, das nur im Moment im Dornröschenschlaf einer Eiszeit zu liegen scheint.

Ansonsten wagen sich nur Bergbauunternehmungen und gelegentlich Forscher in die unwirtliche eisige Wildnis des Planeten.

Für reisende kann diese Welt, die sich nur wenige Sprünge abseits des FSP-Systems Tarsus befindet aus vielen Gründen interessant sein. Händler finden hier einige sehr exotische Waren und Lebensmittel - ein verdienst der Wissenschaftler und der so genannten 'Hexen von Beldara' denen es gelungen ist besondere, widerstandsfähige Pflanzen zu schaffen, die mit wenig Aufwand in der Äquatorialregion gedeihen. Touristen mögen sich von den abgelegenen Inseln im Eismeer - den Wärmeoasen angezogen fühlen um dort die unmittelbare Nähe tektonischen Feuers und heißer Quellen mit dem ewigen Eis der Welt zu erleben. Glücksritter und Forscher mögen eher den Gerüchten von singenden Steinen im Hohen Norden, antiker Technologien und einem gänzlich unerforschten unter dem Eis gelegenen Ozean folgen - oder dem Geheimnis das die Bevölkerung der Welt selbst umgibt.

1. Beldarianer

Nach allem was uns bekannt sind sind die heute lebenden Beldarianer direkte Nachfahren der Menschen die diesen Planeten vor etwa 700 Jahren betreten haben. Die Veränderung die diese Menschen durchgemacht haben ist aus Sicht unserer Wissenschaftler kaum erklärbar.
Beldarianer sind blauhäutige Humanoide von zierlicher androgyner Statur, die an die harsche Umwelt gut angepasst sind. Es wird auch von einem bemerkenswerten Maß psionischer Begabung gemunkelt, das dem der anderen Bewohner der Neun Welten in nichts nachstehen soll.
Experten vermuten, dass genetische Experimente der ersten Siedler zu diesem Ergebnis geführt haben - Spekulationen eher abenteuerlicher Natur bringen den Umstand, dass auf der Welt Ruinen des alten Imperiums zu finden seien ins Spiel - jedoch ohne einen entsprechenden Beweis antreten zu können.
Die Bevölkerung selbst ist nicht gewillt, das Geheimnis ihrer Mutation mit dem Rest des Universums zu teilen.
Die - sträflich vernachlässigte - Forschungsarbeit in diese Richtung lief bisher ebenso ins Leere.

2. Geschichte

Vieles geht auf die Geschichte Beldaras als Pionierwelt der Neun Welten zurück. Anfangs, als die ersten Siedler vom Demerus-System den alten Toren folgend tief in den Hyperion vorgedrungen sind, haben sie angefangen Niederlassungen auf allen erreichbaren Welten zu gründen. Und während bekannt ist, dass die uralten Tore des Großen Imperiums unglaubliche Zeitspannen überdauern können - so weiß man auch, dass die Zeit auch vor diesen majestätischen Konstrukten längst vergangener Baumeister nicht halt macht.

Das Tor, welches das Tarsus-System mit dem Beldara-System verbunden hat, ist nur wenige Monate nachdem die ersten Pioniere dort gelandet waren zusammengebrochen. Für die Kolonisten die später die 'Neun Welten' ausrufen sollte, war das ein erzwungener Abschied für immer - mangels sprungfähiger Raumschiffe.

Für Jahrhunderte war Beldara und seine neuen Bewohner auf sich gestellt und es grenzt an ein Wunder, dass die Pioniere die ersten Jahre auf dieser tödlichen Welt nicht nur überlebt haben - sondern während der Jahrhunderte der Trennung eine Zivilisation aufbauen konnten, die denen der anderen Welten in nichts nachsteht.

Die Einwohner schweigen sich über die Mysterien die das Überleben ihres Volkes geben aus - doch die allgemeine Geschichte, von der Gründung des Lordprotektorats als politische Entität, über das Erscheinen jener merkwürdigen Priester, die sich selbst als 'Hexen' bezeichnen und bald ein Gegengewicht zur Macht des Lordprotektors bildeten sind allgemein bekannt.
Familienclans wechselten sich im Lauf der Generationen ab, doch wurde das abgeschirmte Leben auf der Welt nie durch einen großen Bürgerkrieg oder ähnliche Katastrophen aufgerüttelt.

Einzig eine Gruppe von Siedlern, die sich gewissen Entwicklungen auf Beldara nicht fügen wollte, wich ins Exil auf den zweiten 'bewohnbaren' Planeten des Systems, die berüchtigte Welt Zym Kupol aus. Nachfahren dieser Meuterer leben dort heute noch und die Beziehung zwischen den beiden Welten kann man mit Fug und Recht als 'kompliziert' beschreiben.

Mit der Rückkehr der Bewohner der Neun Welten - nach der Unabhängigkeitserklärung und nachdem man Sprungantriebe aus der sich ausbreitenden Allianz bekommen konnte - wurde das Beldara-System wieder Teil der weiteren Neun Welten, war an den Gründungsverhandlungen beteiligt und gilt als ordentliches Mitglied. Doch eine gewisse Distanz - geprägt von Generationen der Trennung und der relativen Abgeschiedenheit der Welt - wird wohl noch für einige weitere Generationen zwischen Beldara und den anderen Welten der Neun Welten und des weiteren FSP bestehen.

Einig ist man hauptsächlich darin, dass man kein Teil des fernen, fremden menschlichen Imperiums der Novaropäischen Allianz werden möchte.

3. Wichtige Orte

3.1. Heavenspire